FAQ – Die meist gestellten Fragen

FAQ Wer? Wie? Was? Wo?

Hier beantworte ich Dir meistgestellten Fragen zu meinen Arbeiten

1. Wie ist Deine Idee entstanden, diese eigenwilligen Arbeiten zu erschaffen?

Eine knappe Antwort fällt mir schwer. Wieviel Zeit hast Du? Ich versuche es erstmal mit einer möglichst kurzen Variante:

Eine meiner liebsten Inspirationsquellen ist es, durch die Welt zu gehen, als hätte ich sie noch nie gesehen. Ich gehe vor die Haustür und nehme mir vor, jedes Urteil, jedes Wissen über meine Umwelt abzulegen. Das ist nicht einfach, aber der Versuch lohnt sich. Probiere es einfach mal aus, wenn Du auch gerade auf der Suche nach neuen Ideen bist. Vielleicht wirst Du genauso wie ich feststellen: Schon beim Wetter kann es schwierig sein, es nicht bewerten zu wollen. Noch interessanter wird`s, wenn ich so tue, als hätte ich noch niemals einen Baum gesehen, ein Haus, ein Blatt… Berichte mir bitte, wie es klappt! Ich halte das kaum 10 Minuten durch. Dennoch bringt allein schon der Versuch Platz für neue Perspektiven.

Hier nun die ausführlichere Antwort:

denn jede Neuentwicklung braucht natürlich eine Lernphase und vielfache Experimente – egal, ob es sich um Kunst oder andere Bereiche wie Technik, Wissenschaft oder was auch immer handelt. So habe natürlich auch ich mich lange mit künstlerischen Techniken und verschiedenen Materialien auseinander gesetzt. Um dann etwas ganz Neues, über das Erlernte hinaus zu entwickeln, musste ich mich von Vorbildern und erlernten Paradigmen trennen. Ich bin das Risiko eingegangen, völlig unbekannte Wege einzuschlagen und mich frei von festen Vorstellungen zu machen.

Denn als ich in den 90ern meinen eigenen künstlerischen Standpunkt suchte, sah ich mich mit der Aussage konfrontiert, die Entwicklung der Kunst sei linear. Gemeint war damit, die Möglichkeiten der Kunst seien sozusagen nach und nach und im Laufe der Menschheitsgeschichte abgearbeitet, bis sozusagen alles dargestellt, alles untersucht, alles gesagt, alles erledigt sei.

Insbesondere der Realismus wurde bis Anfang 2000 als komplett abgearbeitet bewertet. Z. B. galten realistische Darstellungsmöglichkeiten des menschlichen Aktes als regelrecht abgegrast. In der Tat: Die Anzahl der weiblichen Akte in der Kunstgeschichte ist vermutlich kaum zu überschauen. Warum also noch weitere erschaffen?

Dafür gibt es gute Gründe: Schon alleine deshalb, weil die meisten Akte, größtenteils von männlichen Künstlern erschaffen, passive Objekte dargestellen.

Meine jüngste Erfahrung als Beispiel dazu: Ich besuchte das Christian-Daniel-Rauch-Museum in Bad Arolsen. Die beeindruckenden Statuen des klassizistischen Bildhauers sowie einige Entwürfe seiner Arbeiten sind dort in einem lichtdurchfluteten Raum aufgestellt wie in einem Depot. Die weißen Figuren fluten den Saal mit göttergleicher Ausstrahlung. Die Athmosphäre in diesem Museum ist sehr beeindruckend, geradezu erhebend. Ich sah mich umgeben von edlen Persönlichkeiten, meist von beeindruckender Statur und strahlenden Gesichtern – was für wunderschöne, imponierende Gestalten (Nur Goethe soll angelblich mit dem Entwurf seines Denkmales nicht zufrieden gewesen sein, das dort steht. Und in der Tat wölbt sich unter dem Hausmantel sein Bauch nicht gerade schmeichelhaft hervor). Ansonsten ist der Raum ganz erhellt von heroischen Gestalten.

Und warum erzähle ich das? Weil zwischen all den Heroen in Sieges- oder Denkerpose eine Statue ganz anders ist: Das Grabmal der Königin Luise von Preußen. Sie ist die einzige Liegende in der erlauchten Versammlung. Ruhe und Schönheit und vollkommene Reinheit strahlt sie aus. Die machtvollen Posen bleiben den vielen männlichen Gestalten drumherum vorbehalten.

Und Deine Ansicht dazu? Welchen Blick hast Du auf die Dinge? Ich denke, dass jedes neue Werk neue Einsichten bringen. Die millionste Kopie der Kopie von der Kopie dagegen ist allerdings wohl wirklich langweilig.

Zu Übungszwecken ist das Kopieren natürlich ziemlich hilfreich. Und wenn wir mit unserer eigens erschaffenen Kopie zufrieden sind? Dann ist es allerspätestens soweit, eigene Ideen zu entwickeln.

Magdalena Hohlweg begrüsst Sie

2. Welche Lebensdauer haben die Collagen aus Fundstücken?

Meine frühesten Arbeiten mit pflanzlichen Fundstücken sind inzwischen fast 20 Jahre alt. Dabei habe ich festgestellt, dass manche der Farbstifte, die ich anfänglich benutzte, mit den Jahren stärker verblasst sind als einige der pflanzlichen Fundstücke. Seit langem arbeite ich daher nur noch mit echten Pigmentfarben. Die Fundstücke betupfe ich teilweise mit hochwertigen und langlebigen Aquarellfarben, um Akzente hervorzuheben. Auch diese Farben bringen einigen ganz winzigen Elementen Stabilität. Viele Elemente, die ich verwende, benötigen gar keine Behandlung. So wie die meisten künstlerischen Arbeiten sollten die Exponate nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein. Sollte mal eine Reparatur im Werk oder am Rahmen nötig sein, kann ich das meist unproblematisch am besten selbst beheben.

Die Rahmungen benötigen durchweg eine Abstandsleiste, damit die Arbeit nicht vom Glas zerdrückt wird. Darum ist zu beachten, dass viele Standardrahmen nicht zu verwenden sind. Die passende Rahmung braucht Erfahrung. Auch ich musste dabei viel aus meinen eigenen Fehlern lernen. Darum gebe ich meine Werke grundsätzlich nur fertig gerahmt aus der Hand.

3. Werden die Fundstücke konserviert?

In ganz besonders fragile Fundstücke lasse ich den Kleber etwas einziehen. Das wirkt wie eine Konservierung. Besonderes Augenmerk lege ich auf ein staubdichtes Einrahmen. Die gerahmten Exponate sind hinter dem Glas rundum versiegelt. Übrigens verwende ich meistens entspiegeltes Glas, das gleichzeitig mit einem UV-Lichtschutz versehen ist.

4. Wird ein spezieller Kleber verwendet?

Zum Einsatz kommt ein gängiger, säurefreier Papierkleber. Wenn Du dich wunderst, warum in meinen Werken so gut wie keine Spuren davon zu sehen sind, dann liegt das an der Genauigkeit meines Vorgehens. Das ist Übungssache.

Feinste Auswahl an Fundstücken

5. Wie lange dauert es, bis so ein Werk vollendet ist?

Das ist auch keine einfache Frage. Oftmals arbeite ich an mehreren, von einander unabhängigen Szenen. Selten entsteht ein Werk in einem Arbeitsgang. Sobald ich ein passendes Fundstück in meinem Fundus entdecke, ergänze ich das gerade entstehende Werk. Manche Elemente schiebe ich einige Male hin und her, bis ich überzeugt bin von der richtigen Wirkung und sie endgültig mit Kleber fixiere. Die Fundstücke zu sammeln, braucht natürlich ebenfalls seine Zeit. Wobei ich niemals mit dem Vorhaben losgehe, neue Elemente zu suchen. Eher ist es so, dass ich eigentlich stets und überall nebenbei etwas entdecke, was ich aufhebe und irgendwo verstaue – in der Jackentasche oder im Portemonnaie ist immer Platz für die kleinen Fundstücke. Was größer ist als ungefähr ein Quadratzentimeter, interessiert mich dabei selten.

Ganz kurz zusammengefasst: Für ein Werk benötige ich schätzungsweise 3 Stunden bis 3 Jahre.

6. Wo kann ich Deine Werke kaufen?

Dein eigenes Original sende ich Dir gern persönlich zu, direkt von meinem Atelier aus. Anfragen gern per Email an galerie@arthohlweg.com

7. Gestaltest Du die Collagen aus Fundstücken auch auf Wunsch?

Auf Anfrage und je nach Einzelfall. Ich prüfe gern, ob ich Deine Wünsche mit meinem Fundus und meinen eigenen Ideen zusammenbringen kann.

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Scarabaeus
Scarabäus aus Fundstuecken ca 30 x 60 cm