Warum gendern?
Gendern? Echt jetzt?
My Dear Colleagues*
Muss das sein? Müssen wir in der Kunst denn etwa auch gendern? Für wen und für was soll das denn gut sein? Gendern ist lästig und kompliziert.
Andererseits brauchen wir in vieler Hinsicht Erneuerungen. Vielleicht können wir diese bizarren Gender- Experimente einfacher akzeptieren, wenn wir unsere Sprache als agiles Kunstwerk betrachten. Wirklich vollendet wird dieses gemeinschaftliche Werk – unsere Sprache – niemals sein. Denn Sprache steht für Wandel. Für Wandel ist es in vielfacher Hinsicht höchste Zeit. Drum lasst uns gendern.
*Rosemarie Trockel hatte 1986 eines Ihrer eindrucksvollen Werke so betitelt – My dear Colleagues