Es wird langsam ein wenig eng
– Die Vogelstange hat nämlich gerade mal eine Länge von 11 cm bei einer Stärke von etwa 2mm. Wieviele Vögel passen auf so eine winzige Vogelstange? Neun äusserst seltene Vogelarten konnte ich nebeneinander unterbringen. Zwei weitere versuchen noch einen Sitzplatz zu ergattern. Bei dieser schwirrenden Szene musste ich mich sehr konzentrieren, um nichts zu verwackeln. Und Husten ist sowieso nicht erlaubt bei meiner Arbeit. Bei den kleinen Elementen reicht nämlich ein Windhauch, um alles zu zerstreuen.

Hier kannst Du die einzelnen Figuren noch deutlicher mit der Lupenfunktion ranzoomen. Bei der Bestimmung der einzelnen Arten lass Deiner Fantasie gern freien Lauf. Ich tippe auf Mohnsämling – Pieper und Fuchsien – Rotkehlchen.
Fuchsien und Mohn
Für die Körper habe ich Fuchsienblüten verarbeitet und Mohnsamenkapseln. Solche Größen sind noch relativ einfach zu händeln. Mit einer Pinzette kann ich alles exakt ausrichten. Zwei der Mohnkapseln sehen ziemlich haarig aus. Witzig – das verleiht den beiden Vogelgestalten ein zerzaustes Gefieder. Eben genauso wie in der Vogelwelt – da sitzt die Frisur auch nicht immer perfekt.
Die winzigen Samenreste für die Vogelfüße habe ich im vergangenen Herbst zum ersten Mal entdeckt und verarbeitet. Inzwischen hat mir ein sehr netter Besucher meiner Website den Namen dieser Pflanze per App herausgesucht. Hier kommt sie: Die sagenhafte Kolkwitzie. Wenn das kein witziger Name ist?! Die haarigen Samen haben jeweils zwei Auswüchse, die ich, genauso wie sie sind, verarbeite. Merkwürdige Form. Jeder einzelne Samen für sich sieht tatsächlich aus wie ein gerupftes Hühnchen in Miniatur – Sachen gibt`s. Unten an der Samenstaude kann man ganz gut die Vogelfüße erkennen oder?

Sitzt, wackelt und hat Luft
Die Beinchen zu den Miniaturen zeichne ich normalerweise mit einem Fineliner. Die Füße nun auch noch aus Fundstücken zu gestalten, war ein Risiko. Immerhin muss ich bei den kleinsten Fragmenten, die ich verwende, jeweils für einen Moment die Luft anhalten, um alles richtig zu platzieren. Das ist mir diesmal erst nach mehreren Versuchen gelungen. Aber siehe da: Sitzt, wackelt – und jeder Vogel hat Luft. Und die “Zehen” sehen tatsächlich erstaunlich lebendig aus. Die Vogelgestalten krallen sich auf der Stange fest, als hätten sie alle schon immer auf dem Zweiglein ihren Platz eingenommen.
Diese Collage ist übrigens auch in meinem Postkarten Set enthalten
Nun muss nur noch der passende Rahmen her. Grundsätzlich kommen nur Objektrahmen zum Einsatz, damit die Fundstücke nicht vom Glas zerdrückt werden. Damit die filigranen Details wirklich zur Geltung kommen, verwende ich reflexarmes Glas. Somit ist das fragile Biotop bestens geschützt für nachhaltige Vogelbeobachtungen. Sobald ich den passenden Rahmen habe, zeige ich ein Update hier im Blog. Oder Du meldest Dich und ich sende Dir weitere Ansichten.